Museum für Gegenwartskunst Siegen | Donnerstag, 20. November 2003,ab 17 Uhr |

Unteres Schloss 1, 57072 Siegen |www.kunstmuseum-siegen.de

Pressemitteilung, November 2003

Performance Swinger: "One Night Stand" Im Rahmen der Ausstellung "Räume der Kommunikation", die 3. Station der Reihe "Performative Installation", eine Initiative des Siemens Arts Program.

Donnerstag, 20. November 2003, 17.00 - 22.00 Uhr Freitag, 21. November 2003, 8.00 - ca. 10.00 Uhr.Nach Ende der Performance gibt es die Möglichkeit, mit den Künstlern zu frühstücken.

Die Münchner Künstlergruppe Swinger übernachtet im Museum für Gegenwartskunst Siegen. Wolfgang Stehle (*1965 in München), Stefan Wischnewski (*1974 in Neumünster) und Martin Wöhrl (*1974 in München) haben unter dem Label "Swinger" ein gemeinsames Projekt entwickelt. Sie definieren Kunstausstellungen als Ritual, dessen Elemente und Ereignisse wie Aufbau, Eröffnung, Laufzeit, Finissage und Abbau von ihnen auf wenige Stunden komprimiert werden.

Wie eine Musikband waren die Künstler mit ihrem Projekt "Swinger" bislang in zehn Städten auf Tour. Die Assoziation an eine Band verstärken sie durch ihr Logo, eine Darstellung ihres von einer Flamme umrahmten Namens. Aber anders als eine Musikband arbeiten die drei Künstler nur temporär zusammen und verfolgen ansonsten ihre eigenen Projekte.Die einzelnen Arbeitsweisen der Künstler werden auf ihrer Tour mit Informationsmaterialen und Katalogen vermittelt, die in der "Infobox" (2001) von Martin Wöhrl präsentiert werden, so auch im Siegener Museum seit Beginn der Ausstellung "Räume der Kommunikation".

Für "One Night Stand" im Foyer des Museums für Gegenwartskunst entwickeln die Künstler nun gemeinsam eine Übernachtungssituation, bei der jedoch auch ihre individuellen Anteile deutlich sichtbar bleiben. So besteht ihre Schlafstätte aus drei autonomen, sich jedoch bedingenden Teilen, einem Fußboden, einem gehäuseartigen Bett und einem Zeltdach.

Martin Wöhrl entwickelt den Fußboden aus Holz, der patchworkartig mittels eines Stecksystems zusammengesetzt ist und der mit seinen Ausmaßen von ca. 3 x 5 Meter auf die Größe eines Gästezimmers verweist. "Gästezimmer" ist dann auch der Titel seiner Arbeit für "One Night Stand".

Wolfgang Stehle ist verantwortlich für die Schlafmöglichkeit. So hat er drei schalenartige Betten kreiert, die in einem gemeinsamen Zentrum münden, das gleichzeitig als Kopfstück dient. Die Form des engen Gehäuses auf Stelzen und seine Negierung von Privatheit erinnert wie auch sein Titel "Space Hopper" an Raumschiffe.

Stefan Wischnewski schließlich baut mit "Pop-Up-Station" eine zeltartige, nomadenhafte Überdachung, die das offene Situation des Museumsfoyers zu einem geschlossenem Raum transformiert, indem er die existierende Ballustrade als natürliche Befestigungsmöglichkeit benutzt.

Das installative Arbeiten der Künstler verbindet sich in ihrem Interesse an Gebrauchsgegenständen, an flüchtigen Situationen und an Strategien der Popkultur zu einer produktiven Einheit mit Aufführungscharakter.

"info-box" (Foyer)

 

Swinger: Wolfgang Stehle, Stefan Wischnewski, Martin Wöhrl One Night Stand, Performative Installation, 2003

Wolfgang Stehle: "Space Hopper", 2003, mixed media

Stefan Wischnewski: "Pop Up-Station", 2003, mixed media

Martin Wöhrl: "Gästezimmer", 2003, Holz

©swinger